Wir alle haben in der Liebe schon einmal gelitten. Wir haben gestritten, wir haben uns getrennt, wir wurden verlassen, wir haben verlassen, wir hatten Angst, wir fühlten uns einsam mit unseren Gefühlen, wir waren überfordert, wir waren nicht die Partnerin oder der Partner, die wir gerne sein würden. Da überrascht es nicht, dass „Warum sind Beziehungen so kompliziert?“ eine der häufigsten Google-Suchanfragen ist. Doch warum sind Beziehungen so kompliziert, so schwer und schwierig?

Sind Beziehungen kompliziert – oder brauchen sie einfach nur Übung, so wie alles andere?

Anmut und Leichtigkeit und Frieden entstehen nicht obwohl, sondern gerade, weil jemand schon Milliarden mal gescheitert ist. Die grandiosesten Schachspieler*Innen, die talentiertesten Fußballer*Innen, die begnadetsten Tänzer*Innen verzaubern uns, weil etwas Schweres und Anstrengendes nach Jahren des Fallens und Aufstehens leichter wird – oder zumindest leichter aussieht.

Meiner Erfahrung nach ist es in der Liebe nicht anders. Mit dem Unterschied, dass Lieben uns auf jeden Fall auf einer körperlichen, emotionalen und sozialen Ebene fordert. Aber manchmal sind es auch logistische, finanzielle, praktische oder moralische Fragen, die die Liebe uns eben stellt. Für mich gibt es kaum einen Bereich, in dem es so viel zu lernen gibt, wie in der Liebe.

Aber ist die Liebe nicht etwas Magisches?

Manch einer sträubt sich gegen den Gedanken, dass Liebe etwas ist, das wir entwickeln können und müssen. Liebe soll doch ein Raum sein ohne Konkurrenz und Leistungsdruck.

Etwas zu üben, sich über etwas Wissen anzueignen, stellt die Magie einer Sache nicht in Frage. Wir wissen wie Regen und Schnee entstehen, und nichtsdestotrotz faszinieren uns der erste Schnee, Regenbögen, Sonnenaufgänge jedes Jahr wieder. So ist Liebe die Magie UND Fähigkeit zugleich.

Nur weil wir uns entwickeln können, heißt es nicht, dass wir dort Druck verspüren müssen. Liebe ist in dieser Hinsicht wohl eher Yoga als rhythmische Gymnastik, eher Bolzen mit Freunden als Fußballweltmeisterschaft.

Warum poche ich darauf, dass Liebe sowohl Magie als auch Fähigkeit ist?  

Wenn wir Liebe als Fähigkeit, als Kunst, erleben und bewusst spüren, können wir uns auf ihren Zauber voll und ganz und vor allem selbstbestimmt und mit Würde einlassen. Erst die Fähigkeit zu Lieben lässt uns ihre Magie erleben. Erst die Kunst des Liebens schenkt uns friedliche Ekstase.

Liebe ist kein Zufall, sondern eine Entscheidung

Mir zumindest ging es so. Umso mehr ich vom Lieben für meine Promotion las, umso mehr ich mir Wissen über sie als Paartherapeutin aneignete, desto mehr verzauberte sie mich. Desto mehr staune und freue ich mich über glückliche Paare, über den Mut sich auf jemanden einzulassen, über die Innigkeit und Intimität von Beziehung. Immer noch. Immer wieder. Und damit bin ich nicht alleine.

Auch die PaartherapeutInnen John und Julie Gottman, die das gleichnamige Gottman-Institute vor knapp 40 Jahren gegründet haben, schreiben: „Love is not a chance, but a choice”. Erich Fromm resümiert über die Kunst des Liebens, „dass jeder, der ein Meister in dieser Kunst werden möchte, in jeder Phase seines Lebens Disziplin, Konzentration und Geduld praktisch üben muss.“

Liebe praktisch üben? Was bedeutet das für Beziehungskrisen?

Auch wenn hinfallen wenig Spaß macht, so ermutige ich meine Klient*innen dazu, das Schöne am Scheitern zu entdecken. Die perfekte Lösung gibt es nicht – aber wir können sehr wohl lernen, mit den verschiedenen Unwägbarkeiten liebevoll, gelassen, mit Humor, mit Verständnis zu reagieren.

Das braucht manchmal viel Kreativität und Übung. Natürlich wäre es einfach, wenn ich für jedes einzelne Paar in meinem imaginativen Buch eine ganz bestimmte Seite aufschlagen könnte, mit der einen perfekten Lösung – aber wie langweilig wären Beziehungen dann? Sind Beziehungen nicht gerade, weil jede Konstellation, jeder Mensch so anders ist, etwas so Kostbares und Einzigartiges? Wie oft wir auch lieben, jede unserer Beziehungen ist anders. Selbst wenn wir mit jemandem nochmal zusammenkommen, auch diese Beziehung wird anders sein. Das soll keine Angst machen, als vielmehr Lust auf all die Möglichkeiten, die das Leben für uns in seiner Buntheit bereithält.

Und mit dieser Perspektive wird jeder Streit und jedes Missverständnis zu einer Möglichkeit, besser zu werden und Resilienz aufzubauen.

Die Alternativen zum Hinfallen

Wer nun effizientere, sicherere oder auch anmutigere Wege zum Fallen und Aufstehen sucht, braucht Wissen und Erfahrung. So wie beim Autofahren. Am Anfang mussten wir alle in die Fahrschule und inzwischen fahren die meisten von uns ganz gerne und ohne größere Unfälle Auto. Autofahren fällt den meisten heute leicht. Aber das hat eben Zeit gebraucht, in der wir sehr bewusst gelernt haben, wie alles funktioniert.

Wir hatten beim ersten Mal als das Auto 10 km/h gefahren ist, das Gefühl kurz vor der Apokalypse zu stehen, wir hatten keine Ahnung wie wir dieses eckige Monster auch nur in irgendeine Lücke parken sollen. Oder wie wir den Überblick über Verkehrsregeln, das eigene Auto und auch noch die Navigation behalten sollten. Damit das alles funktioniert hatten wir Fahrlehrer*innen. Wir hatten Theorieunterricht. Und wir hatten sehr geduldige Mitfahrer*innen, die es uns verziehen, wenn wir an der Kreuzung zum fünften Mal den Motor abwürgten. Wir hatten Zeit und wir hatten ein Ziel. Das Einzige, was uns zu schlechten Autofahrer*innen gemacht hätte? Wenn wir aufgegeben hätten und gesagt hätten, Autofahren ist zu schwer.

Wann wird Lieben leicht?

Ich arbeite als Paartherapeutin, nicht weil ich meine, ich müsste meine Klient*innen heilen. Die meisten meiner Klient*innen sind wunderbare, kompetente Menschen, die mit beiden Beinen im Leben stehen. Blog und Youtube sind wie der Theorieunterricht in der Fahrschule. Ich schreibe auf diesem Blog, ich drehe Videos auf YouTube und teile mein Wissen gratis mit der Welt nicht für SEO und Prestige, sondern damit wir gemeinsam in der Liebe wachsen und lernen können. Für mich ist Lieben leicht und dafür stehe ich mit meinem Namen ein.

Willst du für dein Liebesleben mehr geben? Willst du Liebe praktisch üben?

Wie auch schon Erich Fromm meine ich, dass wir Lieben auch praktisch üben können und müssen. Deswegen biete ich Paartherapie und einen Online Kurs an.

Der Online Kurs ist wie der Yoga/Aerobic/High Intensity-Kurs mit einer Gruppe an Gleichgesinnten im Fitnessstudio.

Wer sich ganz konkret auf die 21 häufigsten Stolpersteine in Beziehungen und in der Liebe vorbereiten will, dem biete ich in Kooperation mit der Modern Love School einen knackigen Online Kurs an. Kurze Videos, schnelle Übungen. Wer will verschenkt den Kurs am Besten. Vielleicht zusätzlich zum Jahrestag? Denn was kann ein größeres Kompliment sein als zu sagen: Du bist die Person, mit der ich wachsen will – Du bist die Person von der ich weiß, dass wir alles schaffen werden?

Paartherapie ist der Personal Trainer, der auf die Details achten kann und damit die individuelle Situation und bei persönlichen Zielen unterstützt. Ich biete natürlich selbst Paartherapie in München an – aber ich kann großartige Paartherapeut*innen in ganz Deutschland empfehlen, die mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen und Ansätzen arbeiten.

Dass unser Liebesleben uns manchmal in den Wahnsinn treibt, ist kein Grund daran zu verzweifeln. Es ist eher die Einladung, gemeinsam zu wachsen und noch mehr über sich selbst, die Liebsten und unsere Beziehungen zu erfahren und zu verstehen.

Auf meinem Blog findest du Wissenswertes über das Lieben: Von Interviews mit anderen Paartherapeut*innen, über Kolumnen über Emotionen, bis zu Tipps bei Beziehungsproblemen. Eben alles, rund um Beziehungen, Dating, Trennungen, Verlieben, Emotionen.

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Ich bin Dr. Sharon Brehm und biete systemische Paartherapie und EFT-Paartherapie in München an. Bei Fragen, schreibt mir gerne!

Fotocredit Titelbild: Lucas Mendes via unsplash